Zwei für mich, einer für dich

Zwei für mich, einer für dich

Philosoph und Ökonomienobelpreisträger Amartya Sen und hat in seinem Buch „The Idea of Justice“ die Grundprobleme der Gerechtigkeit mit einer Parabel illustriert.

Drei Kinder streiten sich um eine Flöte und ein Erwachsener muss entscheiden, wer die Flöte bekommen soll. Jedes Kind hat dabei gute Argumente:

  • Anne ist das einzige Kind, das Flöte spielen kann
  • Bob ist so arm, dass er kein eigenes Spielzeug hat
  • Carla hat monatelang an der Herstellung der Flöte gearbeitet

Es gibt also konkurrierende Gerechtigkeitsprinzipien (utilitaristische, egalitäre und libertäre) und diese konkurrierenden Vorstellungen lassen sich durch keine allgemein gültigen Prinzipien auflösen. Das ist ein Stoff für universitäre Seminare und es ist immer wieder überraschend, wie die Diskussionen darüber verlaufen.

Jörg Mühle schafft es diesen Sachverhalt für Kinder ab drei darzustellen. Dafür wurde das Buch 2019 auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie „Bilderbuch“ nominiert.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Ein Bär findet drei Pilze und bringt sie nach Hause, wo das Wiesel wartet. Das Wiesel bereitet die Pilze vor und beim Abendessen streiten sich dann beide, wer denn nun zwei Pilze bekommen soll. Der Bär hat gute Argumente („ich bin groß und muss viel essen“, „ich habe die Pilze gefunden“), aber auch das Wiesel hat gute Argumente („Pilze sind meine Lieblingsspeise“, „ich hatte die ganze Arbeit“).

Für Kinder ist der Sachverhalt sofort nachvollziehbar und sie werden das auch im Alltag integrieren: „Zwei Backerbsen für mich und eine für Dich“. Kinder lernen dadurch die Mengenlehre kennen und für Eltern ist es auch eine gute Gelegenheit über die Wichtigkeit von Teilen zu sprechen.

Das Buch bekommen Sie bei uns für €13,40.

 

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